17.12.2019
Forschungsförderung für "Virtuelle Realität gegen das Vergessen"
Mein Projekt "Virtuelle Realität gegen das Vergessen" wird für die nächsten drei Jahre im Verbundprojekt "Autonomie im Alter" (EFRE) mit 164.000 € gefördert. Diese finanzielle Unterstützung durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt ermöglicht es mir die Erkenntnisse aus 8 Jahren Forschung in ein tatsächlich anwendbares Training umzusetzen.
Ich freue mich sehr, dass ich Inga Menze für dieses großartige Projekt gewinnen konnte. Inga wird ab dem 1. Februar offiziell über die eingeworbenen Mittel finanziert und wir werden zusammen mit ortsansässigen Firmen eine VR-Umgebung programmieren, die wir in einer umfangreichen Trainingsstudie evaluieren wollen. |
Das Ziel von "VR gegen das Vergessen" soll sein, ein Kernkompetenz-Training zur Selbstprävention zu entwickeln, das gesunde Ältere auch Zuhause durchführen können, um dem kognitiven Abbau im Alter vorzubeugen. Ich möchte außerdem in einer Langzeitstudie zu untersuchen, ob dieses Training auch das Risiko an einer Demenz zu erkranken, vermindern kann.
23.08.2019
Realitätsnahes Experimentieren: vom Computer zum Gedächtnisraum
In meiner Doktorarbeit habe ich die Auswirkungen eines Aufmerksamkeitstrainings untersucht. Die Teilnehmer meines Experiments mussten verschiedene Aufgaben mit roten und grünen Balken bearbeiten. Man kann sich vorstellen, dass das auf Dauer sehr langweilig werden kann. Darum habe ich mir überlegt, wie man diese Aufgabe anschaulicher gestalten kann und kam auf die Idee, Distraktorinhibition in einen realen Raum zu übertragen (hier geht es zum Paper).
Dort sollten sich die Probanden rot oder grün markierte Bürogegenstände einprägen. Sowohl jüngere als auch ältere Teilnehmer zeigten schlechtere Leistungen, wenn sich gleichzeitig Gegenstände der anderen Farbe (Distraktoren) im Raum befanden. Generell waren jüngere Teilnehmer allerdings besser in der Aufgabe als ältere Teinehmer. Worin sich aber alle einig waren: Bei zukünftigen Experimenten würden sie lieber reale Räume bevorzugen als am Computer getestet zu werden. Leider ist das nicht so einfach, denn für den Versuchsleiter/die Versuchsleiterin bedeutet so ein Gedächtnisraum einen enormen Vorbereitungsaufwand, weil alle Gegenstände manuell platziert und verändert werden müssen. Aus diesem Grund soll nun die Idee umgesetzt werden, den realen Raum in eine virtuelle Realität (VR) zu übertragen. Damit könnten wir die Präsentationszeiten flexibel anpassen und die Antwort der Probanden viel genauer quantifizieren. Vielleicht macht es dann sogar noch mehr Spaß, an wissenschaftlichen Experimenten teilzunehmen. |
Das Balkenexperiment aus meiner Doktorarbeit. Wissenschafltich sinnvoll, aber nicht realitätsnah.
Das Experiment als realer Gedächtnisraum. Unabhängig vom Alter hatten alle Teilnehmer mit diesem Test viel mehr Spaß (Rumpf et al., 2019)
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29.08.2017
Warum Tanzen vor dem Altern schützt
Im Alter lässt unsere geistige Leistungsfähigkeit nach. Das Gehirn muss mit jedem Jahr, das wir erleben, mehr Eindrücke, Erinnerungen und Erlebtes verarbeiten. Doch die biologischen Voraussetzungen für diese Verarbeitung verändern sich. Es fällt uns immer schwerer, neue Informationen zu verarbeiten, Namen und Gesichter einander zuzuordnen oder mit vielen Aufgaben gleichzeitig klarzukommen.
Studien konnten aber zeigen, dass sowohl ein geistiges, als auch ein körperliches Training dazu führt, dass ältere Erwachsene höhere kognitive Leistungen vollbringen können als Gleichaltrige, die kein Training erhalten. Für uns stellte sich an dieser Stelle die Frage, ob diese Trainingsformen auch kombinierbar sind.
Tanzen verbindet Koordination, Ausdauer und Kognition miteinander. Meine Kollegin, Dr. Kathrin Rehfeld, untersuchte in einer groß angelegten Trainingsstudie die Auswirkungen eines abwechslungsreichen Tanztrainings und konnte Veränderungen in der Hirnstruktur der Tänzerinnen und Tänzer finden. Patrick Müller fand strukturelle Gewebeveränderungen vor allem im Hippocampus, einer Region, die für die Einspeicherung von Gedächtnisinhalten bekannt ist. Die Tänzer verbesserten sich im Vergleich zu einer Gruppe, die lediglich Kraftsport betrieb, in einigen Aufmerksamkeits- und Gedächtnisaufgaben. Weiterhin konnte ein ausgeprägteres Gleichgewicht bei den Tänzern festgestellt werden, weshalb diese Art von Training auch zur Sturzprophylaxe geeignet sein könnte. Das Tanztraining wirkte sich also auf eine Menge altersbezogener Faktoren aus und wird nun weiter entwickelt und bereits in medizinischen Fachkreisen diskutiert.
Als Psychologin finde ich den generellen Aspekt eines Tanztrainings spannend. Bei diesem Gruppensport werden Menschen nicht nur körperlich und geistig gefordert; es ist der Entschluss, am aktiven Leben teilzunehmen, soziale Kontakte zu pflegen und neue Dinge zu lernen, der dazu beiträgt, altersbedingten Abbau zu verlangsamen. Neben einer hohen Bildung ist der gesunde, aktive Lebensstil nachweisbar der beste Schutz vor kognitivem Abbau. So bleibt mir nur zu sagen: Tanzt euch jung!
Im Oktober 2017 erhielten wir für diese Studie, die in Zusammenarbeit mit der Sportwissenschaft der OvGU Magdeburg entstanden ist, den Theo und Friedl Schöller-Preis für Alternsforschung.
Studien konnten aber zeigen, dass sowohl ein geistiges, als auch ein körperliches Training dazu führt, dass ältere Erwachsene höhere kognitive Leistungen vollbringen können als Gleichaltrige, die kein Training erhalten. Für uns stellte sich an dieser Stelle die Frage, ob diese Trainingsformen auch kombinierbar sind.
Tanzen verbindet Koordination, Ausdauer und Kognition miteinander. Meine Kollegin, Dr. Kathrin Rehfeld, untersuchte in einer groß angelegten Trainingsstudie die Auswirkungen eines abwechslungsreichen Tanztrainings und konnte Veränderungen in der Hirnstruktur der Tänzerinnen und Tänzer finden. Patrick Müller fand strukturelle Gewebeveränderungen vor allem im Hippocampus, einer Region, die für die Einspeicherung von Gedächtnisinhalten bekannt ist. Die Tänzer verbesserten sich im Vergleich zu einer Gruppe, die lediglich Kraftsport betrieb, in einigen Aufmerksamkeits- und Gedächtnisaufgaben. Weiterhin konnte ein ausgeprägteres Gleichgewicht bei den Tänzern festgestellt werden, weshalb diese Art von Training auch zur Sturzprophylaxe geeignet sein könnte. Das Tanztraining wirkte sich also auf eine Menge altersbezogener Faktoren aus und wird nun weiter entwickelt und bereits in medizinischen Fachkreisen diskutiert.
Als Psychologin finde ich den generellen Aspekt eines Tanztrainings spannend. Bei diesem Gruppensport werden Menschen nicht nur körperlich und geistig gefordert; es ist der Entschluss, am aktiven Leben teilzunehmen, soziale Kontakte zu pflegen und neue Dinge zu lernen, der dazu beiträgt, altersbedingten Abbau zu verlangsamen. Neben einer hohen Bildung ist der gesunde, aktive Lebensstil nachweisbar der beste Schutz vor kognitivem Abbau. So bleibt mir nur zu sagen: Tanzt euch jung!
Im Oktober 2017 erhielten wir für diese Studie, die in Zusammenarbeit mit der Sportwissenschaft der OvGU Magdeburg entstanden ist, den Theo und Friedl Schöller-Preis für Alternsforschung.
13.07.2017
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11.05.2017
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